Infraschall

Infraschall sind niederfrequente Schallwellen, die kleiner als 20 Hertz sind. Windenergieanlagen erzeugen, wie viele andere technische Anlagen auch, ein weites Spektrum unterschiedlicher Schallwellen. Die Auswirkungen erzeugter Schallwellen müssen, wie alle anderen Beeinträchtigungen einer Windenergieanlage, im immissionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahren nach BImSchG untersucht werden. Die TA Lärm regelt hierzu die entsprechenden Grenzwerte und Beurteilungsverfahren. Insbesondere für „Messung und Beurteilung tieffrequenter Geräuschimmissionen in der Nachbarschaft“ ist die damit zusammenhängende DIN-Norm 45 680 und das dazugehörige Beiblatt 1 verantwortlich.

In den vergangenen Jahren haben sich zahlreiche unabhängige Institutionen, national und international, mit der Thematik wissenschaftlich auseinandergesetzt. Besonders aktiv war das Land Baden-Württemberg, das bereits im Jahre 2011 eine langjährige Studie bei der Landesanstalt für Umwelt in Auftrag gab. Die Ergebnisse dieser Studie gibt es hier (Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden-Württemberg (Hrsg.): Tieffrequente Geräusche inkl Infraschall von Windkraftanlagen und anderen Quellen, Karlsruhe, Februar 2016). Eine sehr ausführliche Fragen-Antworten-Liste finden Sie hier

Zusammengefasst kommt die Studie zu folgendem Schluss: „Infraschall wird von einer großen Zahl unterschiedlicher natürlicher und technischer Quellen verursacht. Er ist alltäglicher und überall anzutreffender Bestandteil unserer Umwelt. Windkraftanlagen leisten hierzu keinen wesentlichen Beitrag. Die von Ihnen erzeugten Infraschallpegel liegen deutlich unterhalb der Wahrnehmungsgrenzen des Menschen. Es gibt keine wissenschaftlich abgesicherten Belege für nachteilige Wirkungen in diesem Pegelbereich.“

Im Rahmen der Studie wurden die tieffrequenten Geräusche inklusive Infraschall in der Umgebung von modernen Windkraftanlagen und anderen Quellen wie Straßenverkehr, Geräte im Haushalt und Windgeräusche in freier Natur gemessen. Konkret fanden Messungen an sechs Windkraftanlagen mit einer Nennleistung zwischen 1,8 MW und 3,2 MW unterschiedlicher Hersteller statt. Ergänzend zu den schalltechnischen Untersuchungen wurden an einer 2,4 MW-Windkraftanlage Erschütterungsmessungen durchgeführt.

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