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Planungen für Windpark Bingen fortgeschritten – Einladung zur Informationsveranstaltung

 

Im Sommer des vergangenen Jahres hatten wir Sie zuletzt über die laufenden Aktivitäten zu dem geplanten Windpark-Projekt nördlich von Bingen und Hitzkofen informiert. Auch wenn es in der Zwischenzeit um dieses Projekt sehr ruhig war, wurde im Hintergrund sehr intensiv an der Entwicklung des Windparks geplant. So wurden zahlreiche Gutachten zu Themen wie Arten- und Naturschutz, Windhöffigkeit, Denkmalschutz und anderen schutzwürdigen Gütern erstellt. Die Standortplanungen wurden konkretisiert, mit den Forstverantwortlichen abgestimmt und die Zu- und Abfahrtswege geprüft. Die Planungen sehen vor, dass noch vor der Sommerpause Ende Juli der Antrag zum Bau der Windenergieanlagen beim Landratsamt in Sigmaringen eingereicht werden soll.

Wir haben das ausführende Unternehmen Enercon und seinen Dienstleister W.I.N.D. Energien GmbH gebeten, alle Interessierten vor Einreichung des Genehmigungsantrags nochmals ausführlich über den aktuellen Planungsstand und die Erkenntnisse aus den erstellten Gutachten zu informieren. Diese Informationsveranstaltung wird am

Dienstag, den 20. Juni 2017 um 19:30 Uhr

in der Sandbühlhalle Bingen

stattfinden. Hierzu laden wir alle Bürgerinnen und Bürger aus der Gemeinde Bingen und der umliegenden Gemeinden ganz herzlich ein.

Neues Infoportal: Alles zur Windenergie in Bingen

Website zum geplanten Windpark Bingen geht online

Alle wichtigen Informationen zum geplanten Windpark in Bingen sind ab heute nun auch im Internet abrufbar: Die neue Website www.windenergie-bingen.de bietet interessierten Bürgerinnen und Bürgern neben aktuellen Nachrichten zum Windpark auch Informationen zum aktuellen Stand des Projekts. „Mit dieser Internetseite möchten wir allen Bürgern die Möglichkeit geben sich zentral und objektiv zu dem geplanten Windpark zu informieren“, sagt Jochen Fetzer, Bürgermeister von Bingen.

Offenheit von Anfang an
Auf der Seite werden im Bereich „Klartext“ aktuelle Fragen der Bürgerinnen und Bürger beantwortet. Themen wie Infraschall oder Fragen zu gesetzlichen Grundlagen werden verständlich beantwortet. Zudem informiert die Seite über öffentliche Veranstaltungen und zeigt Animationen sowie Grafiken zu den Standorten der geplanten Anlagen zwischen Bingen, Egelfingen, Hochberg und Wilflingen. Die Palette behandelter Themen reicht von rechtlichen Rahmenbedingungen über Technik und Wirtschaftlichkeit bis hin zum Natur- und Artenschutz. „Mit dem Projektfortschritt werden auch die Informationen auf dieser Seite wachsen“, teilt Jochen Fetzer mit und fügt an: „Unser Ziel ist es, mit der Seite auch Punkte zu thematisieren, die in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert werden oder als besonders sensibel gelten. Transparenz und Offenheit sind uns sehr wichtig. Deshalb haben wir bei der Recherche der Informationen auch höchste Ansprüche gestellt.“

Großes Interesse in der Bevölkerung
„Weil wir wissen, dass in der Bürgerschaft ein großes Interesse an diesem Projekt vorhanden ist möchten wir diesem Informationsbedürfnis angemessen gerecht werden. Das ist mir ein persönliches Anliegen“, betont Jochen Fetzer. Die vergangenen Veranstaltungen und zahlreichen Gespräche haben gezeigt, wie wichtig eine offene Kommunikation sei. Die Seite www.windenergie-bingen.de soll die Voraussetzungen dafür schaffen, aktuell und umfassend zum Windpark zu berichten. „Interessierte können so jederzeit – rund um die Uhr – aktuellste Informationen einholen“, meint er. Er weist jedoch auch darauf hin, dass die Seite den persönlichen Austausch ergänzen und nicht ersetzen soll. „Dieses Portal kann nur einer von vielen Bausteinen in der Kommunikation mit unseren Bürgern sein“, meint der Bingener Bürgermeister weiter.

Grüner Strom zum Vorteil der Region
Aktuell werden vom Investor, der Firma Enercon sechs Windenergieanlagen des Typs Enercon E141 geplant. Derzeit werden Gutachten zum Arten- und Naturschutz erstellt. Außerdem werden an zwei unterschiedlichen Stellen auf dem Hohen Stich und im Schellenfeld lasergestützte Windmessungen durchgeführt. „Mit den ersten auswertbaren Ergebnissen zur Windhöffigkeit rechnen wir gegen Ende diesen Jahres.“, erläutert Jochen Fetzer. Ein weiteres wichtiges Ziel der Gemeinde ist die Steigerung der lokalen Wertschöpfung. „Wir streben eine größtmögliche lokale Wertschöpfung an. Gewinne sollen vor allem auch der Gemeinde und den Bürgern zu Gute kommen.“. Der Windpark würde die Energieversorgung der Region zudem nachhaltig sichern und helfen, klimaschädliche Treibhausgase zu reduzieren. Geplant ist, dass die sechs Anlagen in 2018 ans Netz gehen und dann jährlich über 50 Mio. kWh Strom produzieren und so fast 15.000 Haushalte mit grünem Strom versorgen können.

Geplanter Windpark in Bingen – Verträge abgeschlossen

Bei einer Bürgerversammlung im Januar 2016 zum Thema Windkraft kam zum Ausdruck, dass der geplante Windpark mit sechs Anlagen in einem Abstand von mindestens 1.700 Meter von jeglicher geschlossener Bebauung im Norden von Bingen und Hitzkofen entstehen soll. Zudem hat die Gemeinde zwischenzeitlich die Details eines Kooperations- und Pachtvertrages mit der Firma Enercon unter der fachlichen Beratung der Firma Endura Kommunal ausgehandelt und im Gemeinderat mehrfach beraten. Aufgrund sensibler Daten war die Beratung nichtöffentlich, was wir auch so angekündigt hatten. Die Verträge sind mittlerweile unterzeichnet. Zu den wesentlichen Vertragsinhalten gehören insbesondere…

  • …die Bewahrung des Dorffriedens. In den Vorbemerkungen zum Vertrag ist folgender Passus aufgenommen: „Des Weiteren liegt der Gemeinde sehr viel am Dorf- und Nachbarschaftsfrieden. Viele Windprojekte haben gezeigt, dass eine fehlende, falsche oder defizitäre Kommunikation oder eine zu spät erfolgte Einbeziehung der Bürgerschaft bei wichtigen Entscheidungen zu enormen Widerständen, Konflikten und letztlich zum Verlust des Dorffriedens führen kann. Daher verfolgt die Gemeinde Bingen das Ziel einer effizienten, offenen und transparenten sowie bürgernahen Kommunikation in allen wichtigen Bereichen, von der Projektentwicklung über das Genehmigungsverfahren bis zur Inbetriebnahme des Windparks.“
  • …die Größe des Windparks von zunächst bis zu sechs Windkraftanlagen
  • …die Anerkennung der vom Gemeinderat vorgegebenen Positivfläche mit einem Abstand von 1.700 m zur geschlossenen Bebauung inkl. bereits ausgewiesener Baugebiete laut Flächennutzungsplan. (Anmerkung: Damit ist eine weitere Flächenanpachtung durch die Firma Enercon innerhalb des Gemeindegebietes ausgeschlossen. Auch das Fürstenhaus Hohenzollern hat ein entsprechendes Schreiben an die Gemeinde verfasst, wonach es auf die Verpachtung der südlich der Gemeinde liegenden Grundstücke verzichtet, sofern im geplanten Gebiet mindestens zwei Anlagen auf fürstlicher Fläche zustande kommen. Sowohl die Firma Enercon als auch das Fürstenhaus sind aber berechtigt, beim Scheitern oder bei einer wesentlichen Verkleinerung des Windparks auf jeweils eine Anlage von der Zusage zurückzutreten und andere Standorte zu suchen).
  • …der Nachweis der Gesamtwirtschaftlichkeit des Windparks nach Zuschlagserteilung durch die Bundesnetzagentur (Anmerkung: ab 2017 gibt es keine festen Einspeisevergütungen mehr, sondern die Einspeisemengen werden durch die Bundesnetzagentur ausgeschrieben und vergeben).
  • …die Möglichkeit der Investition in den Windpark durch lokale Akteure
  • …dass nahezu die komplette Gewerbesteuer, welche durch den Windpark ausgelöst wird, in Bingen verbleibt

Zum weiteren Verfahren:

Momentan prüft die Firma Enercon die ökonomischen und ökologischen Rahmendaten des geplanten Windparks. Die Prüfung wird voraussichtlich noch das ganze restliche Jahr in Anspruch nehmen. Sie gibt dann Aufschluss über die Genehmigungsfähigkeit des Windparks. Erst dann stellt die Firma Enercon einen Bauantrag.

Geplanter Windpark in Bingen – weiteres Vorgehen

Im Nachgang zur Bürgerversammlung am 21.01.2016 finden Sie hier alle Information zu den nächsten Schritten in Sachen Windkraft:

Visualisierung

Von der Windkraft Schonach GmbH wurde eine Visualisierung von sechs möglichen Standorten innerhalb des geplanten Abstandskorridors (1,7 km von jeder Ortschaft) angefertigt. Die Bilder finden Sie hier. Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass sich die Standorte im späteren Genehmigungsverfahren noch verschieben können. Ziel der jetzigen Visualisierung soll sein, Ihnen einen Eindruck über die Dimension des künftigen Windparks zu vermitteln.

Abschluss eines Kooperationsvertrages

Wie angekündigt, wird die Gemeinde einen Kooperationsvertrag mit der Firma Enercon abschließen. Der Kooperationsvertrag enthält unter anderem die in der Bürgerversammlung angesprochenen Punkte wie zum Beispiel Abstände zu den Ortschaften, maximale Anzahl der Windräder, mögliche Beteiligungsformen an einem Bürgerwindpark etc.. Des weiteren werden auch Finanzdaten wie Pachtbeträge, Beratungshonorare etc. festgelegt. Bei solch sensiblen Daten sieht die Gemeindeordnung eine nicht-öffentliche Behandlung im Gemeinderat vor. Deshalb werden wir nach der Beratung des Vertrages ausführlich über die wesentlichen Vertragsinhalte berichten.