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EEG-Zuschlag erteilt

Vier Mal im Jahr schreibt die Bundesnetzagentur sog „Windenergieleistung“ aus. Die Ausschreibungen dienen der Ermittlung der Vergütungshöhe für Windenergieanlagen. Der Projektentwickler gibt in diesem Verfahren einen Gebotswert für die geplante installierte Leistung einer genehmigten Anlage bzw. eines genehmigten Windparks an. Grundsätzliche Voraussetzung für eine Vergütung nach dem EEG ist die Teilnahme und der entsprechende Zuschlag im Ausschreibungsverfahren.

Der Projektentwickler Alterric hat sich mit den 8 Anlagenstandorten in der letzten Ausschreibung Mitte November beworben. Der Zuschlag erging nun Mitte Dezember mit einem guten Wert, der die künftige Wirtschaftlichkeit des Windparks sicherstellt.

Öffentliche Auslegung der Genehmigungsunterlagen

Im Rahmen des Genehmigungsverfahrens für den Windpark Bingen wurden nun die Genehmigungsunterlagen für den Bau des Windparks Bingen mit acht Windenergieanlagen durch die Genehmigungsbehörde veröffentlicht.

Diese Genehmigungsunterlagen sind unter dem folgenden Link einzusehen: Öffentliche Auslegung zum Windpark Bingen

Die Auslegung der Unterlagen ermöglicht es auch der Bürgerschaft, in die aktuellen Planungen für den Windpark Einblick zu nehmen.

Infoveranstaltung am 26.07.2023

Informationsveranstaltung: Diskussion zur Ausgestaltung des Windparks

Vergangene Woche bot die Gemeinde eine Infoveranstaltung zur Ausgestaltung des Windparks Bingen an. Nachdem die Genehmigung des Windparks nunmehr vorliegt geht es an die Umsetzung. Der Investor Alterric hatte die Genehmigung für 8 Anlagen beantragt. Man wollte auf jeden Fall die mit der Gemeinde vereinbarten 6 Anlagen durchbringen. Deshalb wurde weitere 2 Alternativstandorte beantragt, falls einer der Standorte durch das Landratsamt nicht anerkannt wird. Die Genehmigung für alle 8 Anlagen kam für die Beteiligten vor Ort überraschend.

Da der Pacht- und Kooperationsvertrag des Investors mit der Gemeinde vorsieht, dass mit Zustimmung der Gemeinde auch mehr als 6 Windräder gebaut werden können, bat der Investor um die Erlaubnis zum Bau von weiteren 2 Anlagen. Bürgermeister und Gemeinderat waren einvernehmlich der Ansicht, diese Frage mit den Bürgern diskutieren zu wollen und luden zu einer Infoveranstaltung ein. Wie bei den früheren Versammlungen wurden auch die Einwohner von Inneringen und Langenenslingen als Nachbarn eingeladen. So kamen neben rund 80 Einwohnern der Gemeinde Bingen auch rund 20 Gäste der umliegenden Gemeinden.

Bürgermeister Jochen Fetzer begrüßte die Anwesenden und rekapitulierte die Vorgeschichte. Im Jahr 2017 fand die letzte Bürgerversammlung statt. Damals einigte man sich auf einen Korridor für Windkraftanlagen in der Entfernung von 1700 m zu allen umliegenden Dörfern. Es war auch klar, dass der Investor einen Genehmigungsantrag über 8 Anlagen stellen wird. Seither lief die Genehmigungsphase. Die Baugenehmigung für 8 Anlagen wurde im Juni 2023 erteilt. Das Landratsamt Sigmaringen hatte dabei alle rechtlich relevanten Punkte geprüft und für in Ordnung befunden.

Beitrag der Windkraft zur Energiewende

Der Berater der Gemeinde, Rolf Pfeifer von endura kommunal (Freiburg), hielt zunächst einen Impulsvortrag zur Energiewende und der Bedeutung von Windkraft. In den letzten Jahren hat sich viel geändert. Die Bundesregierung hat einen Transformationsprozess begonnen, der riesige Dimensionen aufweist. So wird die Stromversorgung der Zukunft durch unzählige kleine Produktionsanlagen, wie Windräder, PV-, Wasserkraft-, Biogas-Anlagen etc., gepaart mit großen Stromverteilungstrassen, geprägt sein. Sie lösen die bisherige Struktur mit Großkraftanlagen (Atomkraftwerke, Kohlekraftwerke etc.) ab. Deshalb sind nun auch die Regionalverbände aufgefordert, Flächen für Windparks zu suchen, damit 1,8% der Landesfläche mit Windrädern belegt werden können.

Frank Holfert, Projektleiter von Alterric und damit verantwortlich für den Windpark Bingen, zeigte den Anwesenden nochmals die vorgesehene Ausgestaltung des Windparks Bingen. Sämtliche Gutachten wurden auf einen Windpark mit 8 Anlagen ausgelegt. Die Schall- und Schattengutachten zeigen, dass die Werte alle deutlich unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte liegen. Natürlich wird das Landschaftsbild durch weitere zwei Anlagen beeinträchtigt. Anhand von Visualisierung zeigte Herr Holfert den Unterschied eines Windparks mit 6 und mit 8 Anlagen.

Aus dem Publikum kamen einige Nachfragen an die Fachleute. Insbesondere wurde auch nach den Auswirkungen der Planungen des Regionalverbandes gefragt. Raimund Friderichs, Forstbetriebsleiter von Hohenzollern Forst, machte die beruhigende Aussage, dass sein Haus, bei einer Umsetzung des Windparks Bingen am geplanten Standort, kein Interesse an einem weiteren Windpark im sog. Tannenwald zwischen Sigmaringen und Bingen hat.

Vorteile größerer Windparks

Rolf Pfeifer warb nochmals darum, die möglichen Vorteile eines größeren Windparks zu bedenken. Neben dem gestiegenen Anteil an erneuerbaren Energien wächst die Rentabilität des Windparks durch mehr Anlagen deutlich. Dies würde dann auch durch höhere Pachtzahlungen an die Gemeinde zum Ausdruck kommen.

Zum Abschluss der Versammlung bat Bürgermeister Fetzer um Teilnahme an einer Umfrage. Mit Stimmzetteln konnten die Besucher ihre Meinung zur Größe des Windparks kundtun. Der Bürgermeister legte aber Wert auf die Feststellung, dass es sich hierbei nicht um einen Bürgerentscheid handelt, sondern dem Gemeinderat als Beschlussorgan ein Stimmungsbild aus der Versammlung gibt. Neben diesem werden die Gemeinderäte auch weitere, eigene Aspekte in eine Entscheidung einbringen.

Von den einheimischen Besuchern stimmten 78% für den Bau des Windparks mit 8 Windrädern. 20% wollten einen kleinen Windpark und 2% hatten hierzu keine Meinung. Die auswärtigen Gäste stimmten mit 64% für den großen Windpark und 27% für den kleinen. 

Genehmigung für Windpark erteilt: Informationsveranstaltung am 26. Juli 2023

Nach insgesamt ca. sechs Jahren Genehmigungsdauer hat das Landratsamt Sigmaringen Mitte Juni 2023 die Genehmigung für den Windpark Bingen erteilt.

Die Gemeinde Bingen wird am 26. Juli 2023 um 19 Uhr eine Bürgerinformationsveranstaltung in der Sandbühlhalle in Bingen durchführen, um die Bürgerschaft über das Projekt zu informieren und ein Meinungsbild zur Frage abholen, wie die Bevölkerung zur Anzahl der Windräder steht.

Die Genehmigung wurde über acht Anlagen erteilt. Entsprechend dem Bürgerinformationsprozess von 2016 waren bisher nur sechs Windenergieanlagen geplant. Da alle Windenergieanlagen mindestens 1.700 m vom nächsten Wohngebäude entfernt sind, werden weder Schallemissionen noch Schattenwurf – trotz der zwei zusätzlichen Anlagen – höher liegen. Sämtliche Grenzwerte werden – aufgrund dieser enormen Distanz – weit unterschritten. Einzig das Landschaftsbild wird mit acht Anlagen selbstverständlich mehr beeinträchtigt sein.

Für den Klimaschutz würden die zwei zusätzlichen Anlagen allerdings einen Unterschied machen: etwa 8.000 – 9.000 Tonnen zusätzliches CO2 könnte eingespart und weitere 6.000 Haushalte zusätzlich mit grünem Strom versorgt werden.

Bürgermeister Fetzer äußerte sich hierzu: „Wir sind froh, dass das Windenergieprojekt nun weitergehen kann. In den nächsten Monaten wird sich die Gemeinde intensiv mit den Beteiligungsoptionen für Bürgerschaft und Kommune auseinandersetzen“. Auch der Projektierer, die Alterric GmbH, rechtliche Nachfolgerin der bisherigen Projektentwicklers Enercon, äußerte sich hochzufrieden. Frank Holfert, verantwortlicher Projektleiter: „Nach nunmehr sechs Jahren Genehmigungszeit freuen wir uns sehr, dass das Projekt nun in die Realisierungsphase geht. Unsere nächsten Schritte sind die Teilnahme am EEG-Ausschreibungsverfahren, um einen Zuschlag für die Stromeinspeisung des künftigen Windparks zu erhalten, anschließend müssen wir die Finanzierung vorbereiten und im nächsten Jahr werden die ersten Baumaßnahmen erfolgen.“